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Rockwool in Gladbeck

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Firma ROCKWOOL in Gladbeck
am 19. März 2019
 
Ein Vulkan als Markenzeichen im Firmennamen und warum Stein von elementarer Bedeutung für unser modernes Leben sind, das wollten 25 Senioren bei einem Besuch im nordrheinwestfälischen Werk der Deutschen ROCKWOOL in Gladbeck erfahren. Die ROCKWOOL International ist der größte Hersteller von Dämmstoffen aus Steinwolle. Der Konzernsitz der Firma mit weltweit 11.000 Mitarbeitern liegt in Dänemark. Der Gesamtumsatz im Jahr 2018 liegt bei ca. 3,4 Md EURO. Der Verwaltungshauptsitz der Deutschen ROCKWOOL ist Gladbeck.  
 
In Gladbeck sind ca. 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Einer davon, Herr Jörg Abisch, begrüßte uns freundlich im Schulungsraum der Firma. Herr Abisch ist Betriebsratsmitglied, in der Tarifkommission der Gewerkschaft und auch für die Gästebetreuung zuständig. Zunächst gab er uns einen Überblick über die weltweiten Verflechtungen der Firma und die verschiedenen Produktlinien des Konzerns. Die unterschiedlichen Produkte werden nicht nur zur Wärmedämmung und Brandschutz eingesetzt, sondern auch zur Akustikdämmung, Fassadensystemen und in Bremsscheiben verwandt. Des Weiteren wird Steinwolle auch als Träger für Substratkulturen in Gewächshäusern eingesetzt (Hydrokultur). Schnell waren wir in der Diskussion um Brände an Hochausdämmungen (aus schwer entflammbaren Styropor) und dem gravierenden Unterschied zu nichtbrennbarer Steinwolle. Ein entscheidender Vorteil der Dämmung mit Steinwolle besteht darin, dass im Falle eines Brandes wertvolle Zeit gewonnen wird, bis die Hitze die tragenden Bestandteile eines Gebäudes angreifen kann. Immerhin haben Steinwolle-Dämmstoffe einen Schmelzpunkt von über 1.000 °C. Bei der Herstellung von Steinwolle beginnt alles mit dem Einschmelzen von verschiedenen Gesteinsarten (Dolomit, Basalt, Diabas), welche im Tagebau gewonnen werden und durch LKW’s angeliefert werden. Durch Zugabe von Koks als Heizmaterial und Formsteinen aus Recyclingmaterial wird in einem Kupolofen (Schachtofen) diese Mischung auf Temperaturen bis ca. 1.500 °C zum Schmelzen gebracht. Da dieser Prozess der natürlichen Aktivität eines Vulkans entspricht, hat man dieses Symbol als Markenzeichen gewählt. Die flüssige Stein
schmelze wird im folgenden Arbeitsschritt zu Fasern versponnen. Gleichzeitig werden Bindemittel und Imprägnieröle zugesetzt. Dies dient einerseits dazu, dem Endprodukt Stabilität zu verleihen und andererseits der erzeugten Steinwolle wasserabweisende Eigenschaften zu geben. In der sog. Wollkammer werden die Fasern zu einem Wollvlies aufgesammelt und über eine Pendelanlage weitertransportiert, um dieses Vlies auf die gewünschte Konsistenz zu verdichten. In einem folgenden Härteofen wird das Vlies bei ca. 230 °C ausgehärtet und damit stabilisiert. Durch verschiedene Sägen werden die Steinwolleplatten konfektioniert und für den entsprechenden Verwendungszweck auf Maß geschnitten und verpackt.
 
Herr Abisch führte unsere Gruppe zunächst zum Lagerplatz für die verschiedenen Ausgangsmaterialien. Vorbei am Kupolofen konnten wir danach das Zerfasern der Schmelze und das Sammeln der Steinwolle beobachten. Erstaunlich wie präzise das Pendel die Vliesmatten übereinander lagert, durch seitliche maschinell bewegte Führungsschienen in Form hält und anschließend in der Härteofen läuft. Nach der Konfektionierung werden Stichproben genommen und die Plattendicke kontrolliert. Nach der Verpackung werden die Steinwollepakete dann per Laufbänder im sog. »Feurigen Elias«, einem Brückenbauwerk auf die andere Straßenseite transportiert. Hier befindet sich ein riesiger Containerplatz für die LKW-Auflieger, in welche die dem jeweiligen Kunden zugeordneten Produkte verstaut werden. Wie immer, konnte Dieter Fassbender auch diesmal ein »Herzliches Dankeschön« Herrn Abisch und der Firma ROCKWOOL für die informativen Stunden aussprechen.
 
Ernst-Albert Ratajczak