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Kokerei Zollverein

|   Senioren

Insgesamt 18 Senioren hatten sich am 16. Januar 2018 in der Mittagszeit auf der Kokerei Zollverein eingefunden, um nach der Besichtigung der Zeche nun auch über die Weiterverwendung der dort geförderten Kohle einen Eindruck zu verschaffen. Unter sachkundiger Führung ging es zunächst mit dem Aufzug auf den Kohlenturm. Von hier hat man einen weiträumigen Überblick über die Zeche, die Kokerei, die Stadt Essen und darüber hinaus. Wir folgen dann dem Weg der Kohle nach unten, teilweise auch durch die ehemaligen Kohlebunker hindurch. Diese sind aufgeschnitten und durch innen liegende Treppen begehbar gemacht worden. Schließlich landeten wir in der eigentlichen Mischanlage. Die eingesetzte Kokskohle (sog. Fettkohle) unterlag sehr strengen Anforderungen, welche durch Mischung verschiedener Kohlen erreicht wurde. Aus meiner früheren beruflichen Tätigkeit hatte ich in einer Flasche eine Originalkokskohle mitgebracht. Man war doch erstaunt, dass diese Kohle so feinkörnig ist. Immerhin muss die Körnung unter 10 mm liegen.

Danach führte uns der Weg direkt auf die Ofendecke der Koksofenbatterie mit einem der Kohlentürme in der Mitte.. Die Kokerei wurde in den Jahren 1957 bis 1961 gebaut und 1970 erweitert. In 10 sog. Batterien mit insgesamt 304 Koksöfen wurden jeden Tag bis zu 8.600 t Koks erzeugt. Die gesamte Länge der Öfen beträgt 800 m, damit war die Kokerei Zollverein die größte und modernste Anlage dieser Art in Europa. In einer Kokerei wird die Kohle unter Luftabschluss bei Temperaturen bis 1.300 °C erhitzt. Zurück bleibt der Koks, welcher für die Verhüttung von Eisenerz gebraucht wird.

Unser Blick fällt auf die rostroten Teervorlagen und auf der anderen Seite auf die überdachte Kokslöschseite, welche heute eine Photovoltaikanlage trägt. Unter einem Füllwagen wird uns der Vorgang der Beschickung eines Koksofens erklärt. Dann führt uns der Weg die Treppen hinunter, dann vorbei an den Koksöfen mit ihren stählernen Türen, welche bereits deutlich vom Rost gezeichnet sind. Einige Öfen sind mit einer Glasscheibe versehen und bieten so einen Blick in den Ofen mit den feuerfest ausgemauerten Seiten. Wir sehen die sog. Maschinenseite, auf welcher die Druckmaschinen stehen, welche die Aufgabe hatten, den fertigen, glühenden Koks aus der Kammer in den Löschwagen zu drücken. An einem mitgebrachten großen Koksbrocken konnte man handfest sich ein Bild vom Endprodukt machen. Unter einer Druckmaschine wurde auch unser Gruppenfoto aufgenommen. Wie gut, dass die Kokerei im Jahr 2001 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Welt aufgenommen wurde.