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1. Herren gewinnt spannendes Stadtderby

|   Tischtennis

Das Stadtderby zwischen der SG Heisingen und der MTG ist das Duell der beiden klassenhöchsten Essener Tischtennismannschaften. Auch wenn beide Mannschaften aufgrund der Ligenreformen der vergangenen Jahre "nur noch" in der sechsten Liga aufschlagen, wird den Zuschauern stets jede Menge hochklassiger Sport und einiges an Spannung geboten. In den letzten Jahren sah die MTG dabei jedoch meist eher schlecht gegen den Konkurrenten aus dem Essener Süden aus: Neben einer Auswärtniederlage und einem Unentschieden zu Hause in der Verbandsliga mussten wir zwei empfindliche Niederlagen im Stadpokal gegen die Heisinger einstecken. Äußerst ungern erinnert man sich bei der MTG an das Pokalfinale im Frühling dieses Jahres, welches der damals noch klassentiefere Gastgeber mit nur einem gewonnenen Satz mehr bei 7:7 Punkten für sich entscheiden konnte. Nach dem Aufstieg der SG Heisingen in der vergangenen Saison gibt es dieses Duell nun auch wieder in der Meisterschaft. Die Heisinger waren ursprünglich besser als die MTG in die Saison gestartet, mussten jedoch zuletzt vier Niederlagen in Folge hinnehmen, während unsere 1. Herrenmannschaft nach zwei Niederlagen zum Auftakt 7 Punkte aus den letzten vier Spielen holen konnte. Unabhängig vom Ausgang des Duells wären wir also in der Tabelle vor den Gastgebern geblieben, wollten aber dennoch die Gelegenheit zur Revanche gerne nutzen.

Vor ca. 60 Zuschauern, davon leider enttäuschend wenige Anhänger aus Horst, entwickelte sich dann auch erneut ein packendes Duell zwischen den beiden Mannschaften, dessen Ausgang bis zum allerletzten Ballwechsel offen blieb. Aufgrund von Verletzungsproblemen bei Oliver Buschkühl und Christoph Siepmann, entschieden wir uns dazu, Volker Arndt seinen ersten Einsatz zu ermöglichen. Um außerdem Schwinning/Burgmer in Doppel 3 zu bekommen, setzten wir Oliver Buschkühl jedoch im Doppel ein. Ein taktischer Schachzug, der sich auch sogleich bezahlt machte, denn Buschkühl/Arndt konnten das Spitzendoppel aus Heisingen in fünf hart umkämpften Sätzen bezwingen. Stadie/Kleeberg kämpften sich nach 0:2 Satzrückstand zurück ins Spiel und hatten bei einer 9:8-Führung im Entscheidungssatz sogar die Möglichkeit zu gewinnen, mussten jedoch am Ende leider dem Gegner gratulieren. Schwinning/Burgmer sorgten anschließend durch ein souveränes 3:0 für die 2:1-Führung.

Diese Führung tat uns sehr gut, denn wir hatten bereits vor der Partie gewusst, dass es im oberen Paarkreuz äußerst schwierig werden würde. Dennis Stadie und Felix Kleeberg konnten zwar gut mithalten, verloren ihre Einzel aber dennoch knapp. Durch ein klares 3:0 gegen Hendrick Ulber sorgte Benedikt Burgmer anschließend jedoch schnell wieder für den Ausgleich. Danach gab es zwei Duelle "Angriff gegen Abwehr" zu bestaunen und in Göran Skogsberg und Volker Arndt waren immerhin die beiden besten Essener Abwehrspieler am Werk. Das vermehrte Training gegen Volkers Abwehrbälle machte sich für Nils Schwinning bezahlt, denn er gewann gegen Skjogsberg knapp in fünf Sätzen. Volker musste nach einer 2:0-Satzführung zwar noch in den Entscheidungssatz, behielt dort jedoch souverän die Oberhand. Nach einem weiteren Sieg von Alexej Kiperman stand es nach dem ersten Durchgang 6:3 für uns.

Im oberen Paarkreuz zeigten Dennis Stadie und Felix Kleeberg erneut zwei starke Einzel, unterlagen aber dennoch knapp, dieses Mal jeweils im fünften Satz. Nils Schwinning konnte dann mit einem 3:1-Sieg die 7:5-Führung herstellen. In den beiden folgenden, parallel stattfindenden Partien von Benedikt Burgmer und Alexej Kiperman begannen beide Horster zunächst stark. Es passte jedoch in das Bild des Abends, dass sich ihre Gegner nicht geschlagen gaben und mit zum Teil unglaublichen Bällen für den 7:7-Ausgleich sorgten. Die beiden letzten Spiele des Abends mussten folglich für die Entscheidung sorgen und nach dem wir fast immer geführt hatten, war der Ausgang nun wieder völlig offen. "Ersatzmann" Volker Arndt zeigte einen guten Auftritt und sicherte uns durch seinen dritten Sieg an diesem Abend zunächst das Unentschieden. Das parallel stattfindende Schlussdoppel wurde nach einem ständigen Auf und Ab - natürlich - in fünf Sätzen entschieden. Stadie/Kleeberg mussten sogar einen Matchball abwehren, um am Ende in der Verlängerung zu triumphieren. Es folgte grenzenloser Jubel in der Horster Box. Nach 4,5 Stunden stand ein sicherlich etwas glücklicher Sieg für uns fest. Insgesamt war es eine starke Vorstellung unserer Mannschaft, die dem Gastgeber einen großartigen Kampf bot und dafür am Ende belohnt wurde. Fazit: Wer dieses Spiel verpasst hat, der ist selbst schuld.