20 Jahre ist es her, da spielte die MTG Horst mit dem tschechischen Nationalspieler Petr Korbel in der Tischtennis-Bundesliga. Allerdings ging es nach einem einjährigen Gastspiel in der Beletage stetig bergab. Spitzenspieler aus den ersten drei Herrenmannschaften verließen nach und nach den Verein, sodass vor zehn Jahren der Mitgliederstand auf unter 90 rutschte. Nur noch vier Herren-Mannschaften konnten gemeldet werden. Die Erste spielte nur noch Bezirksklasse.
Doch das Jahr 2006 stellt gleichfalls einen neuerlichen Wendepunkt in der Abteilungsgeschichte dar. Denn die sportlichen Erfolgen, sie kehrten an den Lindkenshofer Weg zurück. Garanten dafür waren in erster Linie Oliver Buschkühl und Benny Burgmer, die im Jahr zuvor aus alter Verbundenheit zu ihrem Heimatverein zurückgekehrt waren und das neue Spitzenpaarkeuz der 1. Herren bildeten. Zudem verfügte die MTG in Nico Richert über einen weiteren Leistungsträger, der dem Klub trotz ambitionierten Abwerbeversuchen anderer Vereine immer die Treue gehalten hat.
Im zweiten Anlauf war der Aufstieg in die Bezirksliga 2006 perfekt. Und der war nur der Beginn eines sportlichen Höheflugs, der in vier Aufstiegen in Serien gipfelte. Mit der Rückkehr von Frank Backhaus, der zuletzt für Bergneustadt in der Regionalliga aktiv war, eröffneten sich neue Perspektiven. Der Durchmarsch in die Landesliga war nur Formsache und ein Jahr später perfekt. Doch auch die stellte nur eine Durchgangsstation dar. Diesmal fand Florian Stadie den Weg zurück nach Horst. Als Tabellenzweiter glückte über die Relegation letztlich der Sprung in die Verbandsliga.
Und erneut konnte die MTG seine Mannschaft verstärken. 2008 wechselten Christoph Siepmann von Ruwa Dellwig und Christian Laschet vom TTSC Mülheim zur MTG. In der Aufstellung Backhaus, Siepmann, Laschet, Burgmer, Buschkühl und Chwalek glückte tatsächlich der vierte Aufstieg im vierten Jahr. Zudem wurde in dieser Zeit drei Mal der Essener Stadtpokal gewonnen, sodass die MTG ihr Konto auf 13 Pokalsiege ausbaute. Die Meisterschaft in der Verbandsliga wurde ohne Punktverlust eingefahren. In Essen war man längst wieder die Nummer eins der Herren.
Wohl wissend, dass man es in der Oberliga mit anderen Kalibern zu tun bekommen würde, verstärkte man sich abermals mit Benjamin Kley. Dennoch reichte es am Ende der Saison 2009/2010 nicht zum Klassenerhalt. Der Ausfall von Frank Backhaus, der wegen einer Rückverletzung in der Rückrunde nicht mehr mitwirken konnte, war nicht zu kompensieren. Aber von diesem Rückschlag ließ man sich in Horst nicht ermutigen. In Dennis Stadie konnte man einen weiteren Spieler mit MTG-Vergangenheit von einer Rückkehr überzeugen.
Gleichzeitig wechselte auch Nils Schwinning von TTSC Mülheim zum Oberliga-Absteiger. Obwohl sich Frank Backhaus aus gesundheitlichen Gründen immer mehr zurückzog, war die Mannschaft mit Dennis Stadie, Nils Schwinning, Abteilungsleiter Benny Burgmer, Christoph Siepmann, Oliver Buschkühl und Benjamin Kley zu stark für die Verbandsliga und es ging erneut eine Etage höher. Und diesmal war man auch dank Abwehrspieler Volker Arndt, der sich der MTG anschloss, für die neue Herausforderung gerüstet.
Als Aufsteiger erreichte die MTG Horst in der Saison 2011/2012 einen beachtlichen vierten Platz. Und obwohl Volker Arndt den Verein anschließend wieder verließ, konnte dieses Ergebnis in der folgenden Spielzeit mit dem dritten Rang sogar noch gesteigert werden. Doch eine Umstrukturierung durch den DTTB sorgte letztlich dafür, dass die MTG in der Oberliga den Anschluss verpasste. Aus drei Gruppen mit jeweils zwölf Mannschaften entstand eine eingleisige Oberliga mit nur noch zehn Mannschaft. Dem vermehrten Abstieg konnte die MTG 2014 nicht entgehen.
Da allerdings die Mannschaft erhalten blieb, konnte gleich der Wiederaufstieg ins Auge gefasst werden. Neues Ziel war aber nicht mehr die Oberliga, sondern die neugeschaffene NRW-Liga. Und dafür qualifizierten sich die Horster um Spitzenkraft Dennis Stadie als Tabellendritter. In der neuen Umgebung ging es in der Saison 2015/16 nur darum Fuß zu fassen. Und das gelang der Mannschaft mit D.Stadie, Burgmer, Buschkühl, Schwinning, Glomb, Kiperman und Routinier Siepmann eindrucksvoll. Die erste Saison schloss man als Fünfter ab.
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