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Besichtigung der Firma Hailo und der Stadt Dillenburg

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Besichtigung der Firma Hailo und der Stadt Dillenburg

Für über 40 Senioren war am 17. Juli 2018 wieder eine Fahrt ins Hessenland vorbereitet worden. Das Hailo-Werk Rudolf Loh war das erste Ziel an diesem Tag. Der Hauptsitz der Firma ist in Haiger bei Wetzlar. Im Ortsteil Flammersbach liegt eine Produktionsstätte und auch die neu errichtete »Hailo-Welt«. Hier sind zusammengefasst das neue Hailo-Outlet, das Hailo-Museum und der Hailo-Partnershop. Während eine Gruppe sich in grell gelbfarbenen Sicherheitswesten die Produktionsstätten anschaute, konnte der zweite Teil sich bereits in der Hailo-Welt kundig machen. Die günstigen Preise der Markenartikel veranlassten so manchen Senior sich für den einen oder anderen Abfalleimer oder eine Aluminium-Stehleiter zu entscheiden. Eine Videoanlage wurde genutzt, um sich mit der Geschichte der Firma zu befassen. So wurde klar, dass sich der Name Hailo als eine Abkürzung aus dem Standort Haiger und dem Namen des Unternehmensgründers Rudolf Loh zusammensetzt.

Zu den Videotrailern gehört auch ein Rückblick auf den Unternehmensgründer, welcher stark in einer freikirchlichen Brüdergemeinde engagiert war und auf dem christlichen Hintergrund sein Handeln als Firmeninhaber ausrichtete. In einem für die Firma freiwillig geltenden Verhaltenskodex bekennt sich das Werk u.a. zur Einhaltung des folgenden Grundsatzes:
Das Unternehmen orientiert sein Handeln an christlichen und allgemeingültigen ethischen Werten und Prinzipien, insbesondere an Integrität, Rechtschaffenheit, Respekt vor der Menschenwürde, Offenheit und Nichtdiskriminierung von Religion, Weltanschauung, Geschlecht und Ethik.

Im Jahr 1947 gründete Rudolf Loh eine Firma und fertigte Abfalleimer, Steiggeräte im Hoch- und Tiefbau (heute auch für Schacht- und Windkraftanlagen) sowie Küchen-Einbaugeräte. Die Markteinführung des ersten Einbau-Abfall­sammlers für Einbauküchen erfolgte im Jahr 1953. Im Jahr 1960 brachte Hailo als erster Anbieter eine Aluminium-Haushaltsleiter auf den Markt. Diese neuartige Leiter hatte ein geringeres Gewicht als bis dahin übliche Produkte. Anfang 2009 ging das Familienunternehmen in die dritte Inhabergeneration über: Joachim Loh übergab die Leitung an seinen Sohn Sebastian Loh. Im Jahr 2017 konnte das Werk auf 70 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Zurzeit sind 370 Mitarbeiter in dem Werk beschäftigt. Der rote Punkt ist das allseits bekannte Markenzeichen der Firma Hailo.

 

Die Besichtigung der Produktionsstätte war eindrucksvoll, wenn man verfolgt, wie aus einem Coil mit Aluminiumblech Vierkantrohre geformt und diese auf die gewünschten Längen gekürzt werden. Nach Stanzung von viereckigen Löchern werden dort dann die einzelnen Trittstufen eingesetzt und vernietet. Dazu ein wenig Handarbeit für die Füße und die Kopfstücke – fertig ist eine trittfeste und sichere Leiter.

 

Zum Mittagessen ging es auf die Höhen des auslaufenden Rothaargebirges. Im Restaurant des Golfclubs Dillenburg wurden wir schnell und vorzüglich bedient. Anschließend war mit zwei Stadtführern eine Besichtigung der Oranierroute vorgesehen. Aus diesem Grund hatte ich bereits morgens nach der Abfahrt die Senioren auf holländisch begrüßt und anschließend eine kleine Einführung in die Geschichte von Dillenburg mit seinem markanten Wilhelmsturm gegeben. Im Innern dieses Wilhelmturmes befindet sich das oranien-nassauische Museum mit vielen Ausstellungsstücken zur Geschichte Wilhelms von Oranien, der 1533 im Dillenburger Schloss geboren wurde. Er gilt als »Vater« der Niederlande. Daher singen die Niederländer auch in der ersten Strophe ihrer Nationalhymne den Vers: Wilhelmus von Nassaue
bin ich von deutschem Blut. Seit dem 1. November 2017 darf sich Dillenburg offiziell mit der Namensergänzung »Oranienstadt« bezeichnen.

Eine Teilgruppe der Senioren hat verschiedene historische Bauwerke der Altstadt von Dillenburg erklärt bekommen. Da das Dillenburger Schloss nur noch in seinen Kasematten besteht, wurde dieses nur in seiner vergangenen Geschichte erwähnt. Die zweite Teilgruppe sah einen Teil der Fachwerkhäuser der Altstadt, bekam ein paar Informationen zum Schloss. Der Wilhelmsturm wurde nur am Rande erwähnt. Wie sagte ein erfahrener Teilnehmer: »Wir haben schon viele Stadtbesichtigungen durchgeführt, aber das war die bisher langweiligste und schlechteste«.

Ernst-Albert Ratajczak