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Besichtigung der Firma Marcienne in Heinsberg und Bootsfahrt durch das Maas-Seengebiet

|   Senioren

Besichtigung der Firma Marcienne in Heinsberg und

Bootsfahrt durch das Maas-Seengebiet

am 21. August 2018

Eine ungeahnte Reaktion hatte die Ankündigung einer Seniorenfahrt zur Strickfabrik nach Heinsberg in Verbindung mit einer Bootsfahrt durch das Maas-Seengebiet ausgelöst. Innerhalb kürzester Zeit war die Fahrt bereits ausgebucht und es stehen zurzeit über 40 weitere Personen auf der Anmeldeliste. Bis zum letzten Platz war daher der Bus ausgebucht und unser Fahrer, Herr Kuypers hatte schon Angst, dass sich jemand auf dem Fahrersitz breitmacht. Pünktlich gegen 10:30 Uhr trafen wir in Heinsberg ein und selbst ein schmaler Weg in Busbreite hinderte Herrn Kuypers nicht daran, das gesteckte Ziel zu erreichen. Auch der Kollege von Gilbert Reizen aus dem naheliegenden Holland (ca. 2 km) hatte sich bereits eingefunden.

Die Strickfabrik Marcienne Collection GmbH entwirft und produziert seit über 20 Jahren unter ihrer Marke Strickmoden für Damen mit einem gewissen Etwas, modisch, sportlich, elegant und in den Größen 36 bis 54. Alle Artikel sind nur im Betrieb in Heinsberg zu erwerben. Auf einer Produktionsfläche von 1.500 m² sind ca. 30 Mitarbeiter (-innen) tätig.

Der Vorführraum bei der Strickfabrik Marcienne Collection war zu beiden Seiten mit kleinen Tischen und Stühlen bereits für uns alle vorbereitet. Brötchen mit Wurst und Käse standen bereit und durch freundliche Damen des Betriebes wurde der Kaffe serviert. Dieselben Damen kamen dann kurze Zeit später als Mannequins mit wechselnder Kleidung durch den Mittelgang und präsentierten in einer Live-Modenshow die neueste Kollektion der Fabrik. Strickmode mit spannenden Formen in leuchtenden oder dezenten Farben entführten vor allem unsere Damen in eine luxuriöse und außergewöhnliche Modewelt. Zwei Damen des Teams begleiten als Moderatorinnen die Vorführung - bei passender Musik. Und da die Hälfte der Besucher aus den Niederlanden war, wurden auch die Erklärungen in beiden Sprachen fließend vorgetragen. Wir verstanden schnell, dass verschiedene Jacken mit Knoopjes und Bandjes verziert waren. Und bei Nennung des Preises von »negenentwintig vijfennegentig«, also 29,95 € zuckte kein Seniorin mehr zusammen.

Fleißig wurden die verschiedenen Artikelnamen notiert, denn anschließend ging es in den Verkauf. Auf Wunsch standen die Mannequins auch hier mit Rat und Tat zur Seite, holten passende Größen aus dem Lager und legten auch die farblich passenden Teile dazu, so wie eine eingehende und fachliche Beratung sein muss.

Vor der Abfahrt konnten wir auch noch einen Blick in die Produktion werfen. Unter dem Motto »Masche für Masche« wurden uns die neuesten Stricktechniken erläutert, denn sie sind wegweisend für das außergewöhnliche Tragegefühl und den neuen Look. Nur diese Maschinen (Anschaffungspreis ca. 100.000 €) sind dank modernster Technik in der Lage (teilweise über 1.000 Nadeln), ein modisches Kleidungsstück günstig zu produzieren. Verschiedene Designs, von Glattstrick, Rippe, längs und quer gestrickt bis hin zum Zopfmuster in Handstrickoptik oder sogar Jacquards sowie Kombinationen von unterschiedlichen Strickarten sind dabei möglich. Um ein fertiges Produkt in den Händen zu halten, ist eine Vielzahl verschiedener Arbeitsschritte nötig.

Das größte Erstaunen rief dabei ein Ablauf hervor, bei dem Vorder- und Rückseite eines Strickteils übereinander gelegt werden, darauf das passende Modelmuster aus Pappe und dessen Umrisse dann mit Filzstift auf die Strickware übertragen wird. Mit einem  »Slider« werden dann beide Teile der Strickwaren ausgeschnitten, ohne dass die Ränder ausfransen. Auf einer weiteren Maschine werden diese beiden Teile dann verkettet sowie auch die Ärmel eingebunden. Am Spalier der freundlichen Mannequins vorbei ging es zurück zum Bus. Und in vielen Fällen trug man nicht nur eine Einkaufstüte aus dem Haus.

Da die Firma Marcienne sich aber insgesamt um ihre Besuchergruppen kümmert, kann man in Kombination auch ein folgendes Programm buchen: Besuch einer Glasbläserei, Städtetour in Aachen, Printenbäckerei – oder aber einer Bootsfahrt auf dem schönen Seengebiet der Maas. Nach wenigen Kilometern überquerten wir die deutsch-niederländische Grenze und waren dann eine kurze Zeit später in Maasbracht und am Anlageplatz der Cascade-Rederij in Thorn.

»Ein Schiff wird kommen…« aber wir brauchten nicht lange zu warten, die »Stadt Wessem« legte an und wir konnten an Bord gehen. Uns erwartete ein vorzügliches Mittags-Büffet, dazu Live-Gitarrenmusik mit Schlagern der 70-er Jahre, kühle Getränke wurden serviert und dann konnte man es sich auf dem Oberdeck gemütlich machen. Wir waren Grenzgänger, denn das ganze Gebiet an der Maas liegt einerseits in den Niederlanden oder in Belgien, eingebettet in eine stille Naturlandschaft mit ein wenig Industrie. Nach zwei Stunden gingen wir zufrieden und voller Impressionen von Bord. Auf der Rückfahrt fragte Dieter nach unseren Eindrücken und ob wir mit dieser Fahrt zufrieden waren. Ein 50-faches »JA« war eine eindeutige Resonanz. Die nächste Fahrt nach Heinsberg kommt bestimmt.

 

Ernst-Albert Ratajczak